Ziel der Untersuchung
Ein implantierbarer Defibrillator wird zur Therapie von schnellen Herzrhythmusstörungen (Tachykardie) und zum Schutz vor dem plötzlichen Herztod eingesetzt. Umgangssprachlich wird er kurz Defi genannt und fachlich korrekt als ICD bezeichnet (implantierbarer Cardioverter Defibrillator).
Implantierbare Defibrillatoren müssen in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Bei der Kontrolle wird überprüft, ob die Geräte Therapien abgegeben haben. Traten andere Herzrhythmusstörungen auf? Sind im Speicher seit der letzten Kontrolle Besonderheiten dokumentiert? Hat die Batterie noch ausreichend Kapazität? Sind die Elektroden intakt?
(Herr Ivan Uzik führt Defibrillator-Operationen durch. Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link: Defibrillator)
Wie wird die Untersuchung durchgeführt?
Zunächst wird ein EKG geschrieben, das bereits wichtige Rückschlüsse auf die Programmierung und Funktion Ihres ICD-Systems zulässt. Der Programmierkopf eines Analysegerätes wird auf die Hautregion über dem ICD aufgelegt. Der ICD wird mittels Telemetrie abgefragt. Bei einigen Systemen geht das sogar kabellos. Die Abfrage selbst spüren Sie als Patient überhaupt nicht. Lediglich wenn die Elektroden überprüft werden, kann es sein, dass Sie den Herzschlag für eine ganz kurze Zeit als etwas schneller oder langsamer wahrnehmen.
Kann ein implantierter Defibrillator gestört werden?
Starke elektromagnetische Felder können einen ICD beeinflussen. In diesem Fall ist es möglich, dass sich der Defibrillator für die Dauer der Störung in einen Sicherheitsmodus umstellt. Wenn man einige Verhaltensregeln beachtet, treten keine Störungen auf:
15 cm Abstand zu:
- Handys (nutzen Sie das dem Schrittmacher abgewandte Ohr zum Telefonieren, das Handy nicht in die Hemdtasche über den Schrittmacher stecken)
- Anderen elektrischen Geräten wie Haartrocknern oder Rasierapparaten. Bei normalem Gebrauch sind Störungen praktisch auszuschließen
- Funksendern
- W-LAN Sendern
15 bis 30 cm zu:
- Lautsprecherboxen
- Magnetmatten
Eine Armlänge zu:
- Motoren mit Zündkerzen
- Elektrowerkzeugen wie Bohrmaschinen oder Kreissägen
- Metalldetektoren (z. B. Handgeräte bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen (bei einem versehentlichen „darüberwischen“ passiert allerdings nichts)
- Elektroschweißgeräten
Achten Sie beim Neukauf von Elektrogeräten oder Produkten mit starken Magneten auf die Sicherheitshinweise. Dort ist aufgeführt, wenn die Produkte nicht für Patienten mit Herzschrittmachern geeignet sind. Die gelten auch für implantierbare Defibrillatoren. Fragen Sie uns im Zweifel.
Welche medizinische Maßnahmen dürfen bei Defibrillator-Patienten nicht durchgeführt werden?
Kernspintomographien dürfen nur mit Defibrillator-Systemen durchgeführt werden, die dafür ausdrücklich hergestellt oder freigegeben wurden. Auch dann müssen bestimmte Vorsichtmaßnahmen eingehalten werden Anhand der Daten im Systemausweis und im Speicher des Gerätes können wir überprüfen ob, ihr Defibrillator und die Elektroden für Kernspintomographien geeignet sind.
Diathermie-Therapien und Zahnsteinentfernungen mit Ultraschallgeräten sind unproblematisch
Sind Flugreisen mit einem implantierten Defibrillator möglich?
Bei der Sicherheitskontrolle müssen Sie Ihren System-Ausweis vorzeigen, der auch einen englischen Hinweis enthält, dass Sie Defibrillator-Patient sind. Die Sicherheitskontrolle wird dann von Hand ausgeführt.
Reisen Sie in eine andere Zeitzone? Dann weisen Sie uns in der Praxis darauf hin. Wir überprüfen dann, ob Funktionen programmiert sind, die sich nach der Tageszeit richten. Diese sollten entsprechen angeglichen oder vorübergehend auf „Aus“ programmiert werden.